Viel riskiert, viel Wind – und am Ende wieder Vierte

Eines meiner schwersten Rennen: Bei den UCI Para-Cycling World Championships Road in Cascais in Portugal waren der Kurs und der Wind leider gegen mich.

Auf der Formel-1-Rennstrecke Estoril Cascais in Portugal reichte es im Juni beim UCI Para-Cycling World Championships Road sowohl beim Einzelzeitfahren als auch beim Straßenrennen für mich „nur“ für Platz 4.

UCI Paracycling Worldcup Road, Portugal, 2021, Yvonne Marzinke

(c) Oliver Kremer, Pixolli Studios

Beim Einzelzeitfahren über 16,8 Kilometer war jede Menge Fahr- und Kurventechnik gefragt. Die schnellen Abfahrten wurden leider mit Windböen „garniert“ und ich konnte meine Leistungen nicht perfekt abrufen. Auch wenn ich gekämpft habe und um einige Erfahrungen reicher bin – die technischen und schnellen Kurse sind für meine Behinderung einfach alles andere als ideal. Auf dieser Strecke konnte ich mein derzeitiges Leistungspotenzial leider nicht aufs Pedal bringen. Und so lag meine Ziel-Zeit bei 31:38 Minuten und der Abstand zu Bronze betrug 1:56 Minuten. Zu viel für meinen Geschmack …

Alles andere als easy – der Road to Tokyo …

Beim Straßenrennen über 58,8 Kilometer spielte der Mut zum Risiko ebenfalls eine große Rolle. Sieben anspruchsvolle, technische Runden mit schnellen Abfahrten und knapp über 500 Höhenmetern waren zu absolvieren. Und wieder machte mir der Wind einen Strich durch die Rechnung. Bei den Straßenrennen starten außerdem drei Damen-Klassen zusammen. Dies kann den Rennverlauf stark beeinflussen, verändern oder auch verzerren. Als stärker behinderte C2-Fahrerin muss ich so im Feld mit den weniger stark behinderten C3-Damen fahren. Es wurde ein harter und einsamer Kampf ins Ziel für mich – und am Ende wieder „Blech“, sprich Platz 4. Mein Road to Tokyo zu den Paralympics 2020 scheint aus einer Menge harter Kämpfe zu bestehen. Ich muss sagen, ich war schon mal zufriedener …

UCI Paracycling Worldcup Road, Portugal, 2021, Yvonne Marzinke

(c) Oliver Kremer, Pixolli Studios

Eines stimmt mich allerdings schon zufrieden: Im Gesamtranking der UCI Women Elite C2 – Road Para Ranking stehe ich derzeit mit 224 Punkten auf dem 3. Rang.

UCI Paracycling Worldcup Road, Portugal, 2021, Yvonne Marzinke

(c) SW Pix Simon Wilkinson

Ein wirklich schweres Rennen in Belgien

Also ein Spaziergang bzw. vielmehr eine Spazierfahrt war das nicht: Der UCI Para-Cycling World Cup in Ostende im Mai hat mir alles abverlangt.

Nach 1,5 Jahren war ich im Mai endlich wieder zurück im Weltcup-Geschehen. Der UCI Para-Cycling World Cup in Ostende stand auf dem Programm. Und eigentlich habe ich Ostende ja in sehr guter Erinnerung. Im Jahr 2019 gewann ich hier Bronze im Einzelzeitfahren sowie Straßenrennen und holte in Folge den Gesamtsieg overall des UCI Para-Cycling Worldcups Road 2019 in Belgien, Italien und Canada mit insgesamt 2x Gold und 3x Bronze.

Yvonne Marzinke beim UCI Worldcup Ostende, Belgien

(c) Martine Verfaillie

Yvonne Marzinke beim UCI Worldcup Ostende, Belgien

(c) Martine Verfaillie

Bronze im Einzelzeitfahren

2021 wurden die Karten neu gemischt. Und mir hat das Schicksal leider gleich mal ein Wattmesssystem serviert, das beim Einzelzeitfahren auf 20 Kilometer von Anfang an ausfiel. Vom Gefühl her bin ich konstant gefahren, aber nur aufs Gefühl möchte ich mich eigentlich nicht verlassen müssen … Am Ende konnte ich auf jeden Fall Bronze holen. 59 Sekunden haben auf Silber (Deutschland) gefehlt und 1:49 auf die Kolumbianerin, die Gold gewann. Nach hinten war ich mit 49 Sekunden Abstand zur Viertplatzierten zwar gut abgesichert, doch da werde ich mit viel Disziplin und Kontinuität weiter an meiner Performance arbeiten, um diesen Abstand zu verringern.

Yvonne Marzinke, Siegerehrung, WC Ostende Belgien

(c) UCI

Um Platz 4 hart gekämpft

Beim Straßenrennen über 60 Kilometer und 6 Runden wurden die Klassen C1, C2 und C3 zusammen gestartet. Bei den Attacken aus der Gruppe C3 – das bedeutet eine Behinderungsklasse weniger – konnte ich bald nicht mehr mithalten. Und die Sportlerinnen aus Deutschland, Frankreich und Kolumbien waren mit der C3-Gruppe im Paket und damit bald mal weg. So kämpfte ich allein, nur eine Mexikanerin hatte ich im Schlepptau. Aber an Zusammenarbeit war da nicht zu denken und so musste ich den Plan, wieder nach vorne aufzuschließen, aufgeben. Ich habe alles gegeben, um dabei zu bleiben, doch es war von Beginn an ein harter Kampf und auch die Mexikanerin konnte ich nicht und nicht abschütteln. Ein schwacher Trost blieb mir – im Zielsprint konnte ich mich gegen sie durchsetzen und mir so zumindest Platz 4 sichern. Der Rückstand auf Platz 3 betrug über 5 Minuten – das waren wirklich verdammt harte 60 Kilometer …

Yvonne Marzinke beim UCI Worldcup Ostende, Belgien

Krönchen richten und weiter geht‘s

Wie man sich nach einem solchen Rennen wieder neu motiviert? „Hinfallen – aufstehen – Krönchen richten und weiter“ heißt es in manchen Memes. Und so ähnlich sehe ich das auch: Rennen analysieren und das für die kommenden Aufgaben nutzen – und dann wieder in den Sattel steigen und weiter.

On the road to Tokyo

Als nächstes steht übrigens die UCI Para-Cycling Wordchampionships in Cascais, Portugal auf meinem Plan. Und bis ich nach Tokyo zu den Paralympics abhebe, sind es noch nur mehr wenige Wochen. Und die Vorfreude wächst.

UCI Para-Cycling Worldcup Ostende, Belgien

OÖ Nachrichten, 21. Mai 2021

ooe-nachrichten-yvonne-marzinke-210521

Bezirksrundschau OÖ, 27. Mai 2021

bezirksrundschau-ooe-2021-05-27-yvonne-marzinke

Zum Bericht auf salzi.at, 17. Mai 2021

Pfarrzeitung Mondsee, Juli 2021

pfarrzeitung_mondsee-juli_2021

24 Stunden und ein Ziel – für “Licht ins Dunkel”

Ein Schlusssprint im goldenen Konfettiregen, das hat man nicht alle Tage. Die „24 Stunden Rad-Challenge für Licht ins Dunkel“ hat mir kürzlich genau das und ein schlichtweg unglaubliches Erlebnis beschert! Bis es soweit war, musste allerdings kräftig in die Pedale getreten werden – zum Glück war ich dabei nicht alleine. Mit „Millionenshow“-Moderator Armin Assinger, ORF-Sport-Co-Moderator Hans Knauss und Kabarettist Gery Seidl habe ich mir die 24 Stunden aufgeteilt. Jeder Kilometer, den wir in dieser Zeit am Spinning-Rad im ORF-Funkhaus in Wien erzeugt haben, wurde von den Sponsoren Einhell und Zgonc in finanzielle Unterstützung für Kinder mit Behinderungen und Familien in Not verwandelt. 75.000 Euro waren das insgesamt – bzw. haben die Geschäftsführer der beiden Unternehmen den Betrag in der Livesendung dann sogar noch verdoppelt: 150.000 Euro für den guten Zweck. Jede meiner Schweißtropfen war es also wert!

Yvonne Marzinke strampelt 24h für Licht ins Dunkel

(c) Andreas Stuchlik

Der gute Zweck als Ziel vor Augen
„Wie werde ich mit der ganzen Situation zurechtkommen?“ Das habe ich mich vor der Challenge nicht nur einmal gefragt. Normalerweise steige ich gut ausgeruht aufs Rad und kann mich auf mein Rennen konzentrieren. Aber im Foyer des ORF? Mit Kamera und Medienrummel? Und wie wird es mitten in der Nacht sein? Jeweils für eine Stunde strampelte einer von uns 4 Teilnehmern auf dem Spinning-Rad, danach gab es einen „fliegenden Wechsel“. Bei einer schnellen Dusche und danach der Betreuung durch den Physiotherapeuten Marco Piringer konnten wir zwischendurch kurz entspannen. Aber es galt ja auch, die anderen Teammitglieder zu motivieren und sich auf den neuen Einsatz vorzubereiten. Viel Zeit blieb also nicht – nicht mal zum Müde werden …

Starke Team-Leistung
Die vielen Eindrücke und vor allem die Motivation durch das Bundesheer und meine „Mitstreiter“ haben mich die große körperliche Belastung und den Schlafentzug vergessen lassen. Eigentlich konnte ich sehr konstant fahren, ein bisschen härter war vielleicht mein vierter Einsatz von 21:30 bis 22:30 Uhr. Aber um 1:30 Uhr ging es dann schon wieder. Und das „Grande Finale“ um 7:30 Uhr war sowieso der große Hit! Mit der tollen Moderation von Eva Pölzl und dem riesigen Trubel fühlte sich das einfach grandios an – und schließlich eben die goldenen Konfettis …

170 Kilometer konnte ich zum Gesamtergebnis beitragen, auf unsere 750 Kilometer Gesamtleistungen waren wir gemeinsam wirklich stolz. Und nach ein paar Stunden Schlaf – den wir alle dringend brauchten – ging es zur „Licht ins Dunkel“-Gala im ORF-Zentrum Küniglberg.

Yvonne Marzinke vor dem ORF Mikrofon für Licht ins Dunkel

(c) Andreas Stuchlik

Mit Herz und Humor – und Dank ans Heer
Besonderen Respekt habe ich aber vor Gery Seidl – schließlich ist er Kabarettist und kein Profi-Sportler. Er hat das nicht nur „durchgedrückt“, wie man so schön sagt, sondern auch noch genial Schmäh geführt, unglaublich! Alles in allem waren meine Mitstreiter ein sympathisches, authentisches und sehr lustiges Trio mit Herz, Hirn und Humor. Ich kann nur sagen, so viel gelacht habe ich innerhalb von 24 Stunden nur selten.

Ich habe mich wirklich riesig gefreut, dass das Österreichische Bundesheer mich für diese Challenge vorgeschlagen hat und ich diese tolle Erfahrung machen durfte – jederzeit wieder! Besonders schön ist auch, dass unsere Leistung im Endeffekt jenen hilft, die gerade Unterstützung brauchen. Rund um Weihnachten ist natürlich Zeit, an die zu denken, denen es nicht so gut geht, aber ich denke, das ist auch zu allen anderen Zeiten möglich. Sollten wir manchmal nicht vergessen …


ORF Licht ins Dunkel:
https://lichtinsdunkel.orf.at/201124_24h-rad-challenge100.html

Österreichischer Radsportverband:
https://www.radsportverband.at/index.php/aktuelles/radsport-news/paracycling-news/5185-24-stunden-rad-challenge-fuer-licht-ins-dunkel

Österreichisches Paralympisches Committee:
https://oepc.at/allgemein/marzinke-und-co-erstrampeln-75-000-euro-in-24-stunden/

Best of 24-Stunden-Radchallenge für Licht ins Dunkel:

TV-Bericht in Burgenland Heute:

Interview mit dem Österreichischen Bundesheer

Live-Einstieg in Guten Morgen Österreich mit Eva Pölzl

Die letzten Sekunden der 24h Rad Challenge für Licht ins Dunkel

Königlich: Der Attersee und sein „King of the Lake“

Auf die Paralympics muss ich aufgrund der Covid-19-Pandemie ja noch ein Jahr warten, dennoch geht es halt einfach nicht, ohne regelmäßig Wettkampfluft zu schnuppern. Ganz besonders, wenn es die herrliche Luft im Salzkammergut ist. Das Rennen „King of the Lake“ am Attersee wurde so heuer am 19. September 2020 zu meinem Saisonhighlight!

Und das zu Recht: Es war schließlich die 10. Ausgabe, also ein Jubiläum für das europaweit einzigartige Einzel- und Mannschaftszeitfahren rund um den Attersee. 1.395 Starterinnen und Starter ließen sich dieses Radrennen unter besonderen Umständen und Corona-Bedingungen nicht entgehen. Ich war Teil eines 4er-Gespanns – Barbara Mayer, Tanja Cais, Hilke Badegruber traten gemeinsam mit mir an und in die Pedale. Sichtlich nervös fieberten wir unserer Startzeit 13:14 Uhr und 30 Sekunden entgegen. 47 Kilometer waren beim Mannschaftszeitfahren für unser 4er-Damenteam, das „Team BOA Ladies“, zu bewältigen – und das bei traumhaftem Wetter und vor der Wahnsinnskulisse des Attersees. Vor diesem Hintergrund darf man sich durchaus wie eine Queen fühlen, allerdings konnten wir uns nicht wie die echten Royals zurücklehnen, sondern es ging richtig zur Sache.

Yvonne Marzinke, King of the Lake 2020, Start

Platz 6 dank eines großartigen Teams

Schlussendlich konnten wir Platz 6 mit einem 37-km/h-Schnitt für uns verbuchen. In 1:16:34 haben wir den Attersee bezwungen – eine ganz starke Teamleistung! Und das war wirklich gelebte bzw. vielmehr „geradelte“ Inklusion mit drei gesunden und einer behinderten Sportlerin. Danke auch an alle, die uns am Start und auf der Strecke angefeuert sowie im Livestream mitgefiebert haben. Das verleiht natürlich zusätzliche Kräfte! Nur 10 Sekunden haben uns auf Platz 5, 45 Sekunden auf Platz 4 und 2:40 auf Platz 3 gefehlt. Wir waren wirklich ein sensationelles Team, vor allem vor dem Hintergrund, dass das Feld heuer extrem stark besetzt war, da jeder und jede nach Rennen „hungerte“ und es kaum Wettbewerbe gab.

Yvonne Marzinke, King of the Lake 2020Direkt nach dem Zieleinlauf ging es übrigens zum Interview mit Oliver Andorfer, der uns fragte, ob wir zusammen trainiert haben oder nicht? Naja, ja und nein. Denn nur ein Training ging sich in Originalbesetzung aus – da ist definitiv noch Luft nach oben – und deshalb starten wir beim 11. „King of the Lake“ natürlich wieder. 18.09.2021 – CU!

Für Barbara Mayer ging es um 15:38 übrigens gleich in die zweite Radrunde um den Attersee. Sie trat auch noch im Einzel an, ganz nach dem Motto: „Wenn ich schon da bin … Einmal ist keinmal.“ Und mit der sensationellen Zeit von 1:10 und Platz 4 ist sie knapp am Podest vorbeigeschrammt. Ich glaube, wir haben sie gut aufgewärmt in Runde 1. Liebe Barbara, herzliche Gratulation zu deiner unglaublichen Leistung!

Der „King“ sollte für mich dann auch das letzte Rennen auf der Straße in dieser Saison sein. Wegen der Verschärfungen der Corona-Maßnahmen wurden alle weiteren Rennen im Jahr 2020 leider abgesagt. Aber fad wird mir bestimmt nicht: Denn JETZT RUFT DER BERG!! Beziehungsweise rufen Katrin, der Schafberg und Zwölferhorn …

 

Warum Leiden Spaß macht

Wie in einem Rennen, muss man sich auch im Alltag mit den Gegebenheiten arrangieren und das Beste daraus machen. Konkret heißt das für mich: Corona steht an der Tagesordnung, doch das Training muss weitergehen. UCI Para-Cyling Rennen finden bis jetzt keine statt, doch ich disponiere eben ein wenig um und nutze nun „normale“ Rennen, um wieder in den Rennmodus zu kommen.

Doch zuvor stand ein harter 3-Wochen-Trainingsblock auf meinem Terminplan. Mit vielen Stunden in der Kraftkammer und einem Radtraining, das sich aus Intervallen und Sprints zusammensetzte sowie einer genialen Trainingsfahrt mit dem Olympiazentrum Salzburg-Rif auf den Großglockner. Dieses bildete das erste Training für das Mannschaftszeitfahren beim „King of the Lake“, dem Zeitfahren rund um den idyllischen Attersee im BOA-Team. Endlich konnte ich wieder ein bisschen Wettkampfstimmung atmen und das Adrenalin in meinen Adern spüren!

Radsportlerin Yvonne Marzinke am Großglockner

Und dann kam das große Leiden – auch wenn ich froh war, endlich wieder im „Rennmodus“ zu sein! Den Abschluss nach den drei Wochen bildete schließlich am Sonntag, dem 2. August 2020, das Einzelzeitfahren am Salzburgring. Es galt 13 Kilometer, also 3 Runden auf der Rennstrecke, zu absolvieren und ich habe so richtig gelitten … Mit einer Zeit von 21:50 Minuten und einem Schnitt von 35,8 km/h war ich mit meiner Leistung allerdings alles andere als zufrieden und hatte mein vorgegebenes Ziel auch nicht erreicht. Das geht besser. Aber jetzt erstmal Regenerationswoche.

Yvonne Marzinke, Ischler Woche Juli 2020Es folgen viele Einheiten am Berg – Schafberg & Katrin, hier komme ich heil wieder bergab – dank Schafbergbahn und Katrin Seilbahn. Erstmalig gab es ein Trainingslager mit dem Paracycling Team in Faak am See. Bei traumhaften Wetter war hier ein top Training möglich,  auch waren die Sporthilfe wie auch der das Österreichische Paralympische Comittee sowie der Österreichische Radsportverband zu Besuch.

UCI Para-Cycling WM Track, Milton (Canada)

Nun ist sie auch schon wieder vorbei, die UCI-Para-Cycling-WM auf der Bahn. Vier Rennen an drei Tagen hatte ich zu absolvieren und konnte einige neue persönliche Bestzeiten erreichen. In der 3000-m-Qualifikation fehlten 8,186 Sekunden für das kleine Finale und ich erreichte mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 4:33,215 min (39,529 km/h) Platz 5. Über 200 m und 500 m gab es auch zwei neue persönliche Bestzeiten mit Platz 6 und Platz 7. Beim Scratch-Race über 10 km und 40 Runden gab es einen 6. Platz. Mit einer Attacke wollte ich früh, vielleicht zu früh, versuchen eine Top-Platzierung zu erreichen. But – if you never try, you will never know! In der Omnium-Wertung erreichte ich damit einen 5. Platz.

UCI Para-Cycling Europacup Track, Manchester (England)

Vergangene Woche ging es mit einem kleinen Team aus Österreich zum ersten UCI Para-Cyling Europacup nach Manchester. Mit dabei waren Andreas Zirkl (C1) und unser Mechaniker Christian Ücker. Im Qualifikationsrennen über 3.000 Meter am Sonntagvormittag konnte ich mich gegen die Französin durchsetzen und das Finale erreichen. Am Nachmittag ging es dann ins Finale über 3.000 Meter in der Verfolgung gegen Maike Hausberger aus Deutschland, der ich mich geschlagen geben musste und so auf dem 2. Platz mit der Silbermedaille geehrt wurde. Andreas Zirkl wurde Dritter auf dieser Distanz. Im Scratch-Race, in dem die Klassen C1-C3 gemeinsam gewertet werden, gab es dann noch einen 4. Platz für mich, sowie einen 10. Platz auf der 500 Meter Distanz. Mein Fazit: Mit den Zeiten in den Einzeldisziplinen bin ich nicht zufrieden, aber ich bin ein sehr gutes Scratch-Race gefahren auch wenn das Ergebnis mit dem 4. Platz leider nur die Holzmedaille gab. Super Erfahrungen, Top-Training und wir haben wichtige Punkte für die Quotenplätze gesichert. #roadtotokyo2020

 

UCI Para-Cycling WM Road, Emmen (Niederlande)

Meine erste Straßen-Weltmeisterschaft für Österreich liegt hinter mir. Als Weltranglisten-Führende mit 213 Punkten und dem Weltcupgesamtsieg in der Klasse C2 Damen ging es für mich nach Emmen (NL) zu den UCI Para-Cycling World Championships Road. Im Einzelzeitfahren über zwei Runden mit insgesamt 20,8 km erreichte ich Platz 5. Mir fehlten nur 13 Sekunden auf Platz 4 und 38 Sekunden auf Platz 3. Im Straßenrennen von allen 3 Klassen (C1, C2 und C3) über 7 Runden mit insgesamt 51,8 km fehlten im entscheidenden Zielsprint nur 23 Sekunden auf Gold, was im Endresultat Platz 6 bedeutete. Es gibt noch sehr viel zu tun, aber nach der WM ist vor der WM. Das nächste Highlight wird die Bahn WM in Milton, Canada, Ende Jänner 2020.

UCI Para-Cycling World Cup Road, Baie-Comeau (Canada)

Vom 3. Bis 13. August 2019 stand das große Weltcup-Finale in Kanada am Programm. Nach vier Weltcup-Rennen in Italien und Belgien fiel hier in Baie-Comeau die Entscheidung über den Gesamtsieg. Nach der anstrengenden Anreise mit Flug von München nach Montreal und einem Transfer über rund 700 km mit Auto und Fähre bis Baie-Comeau ging es dann endlich los. Keinen glücklichen Tag erwischte ich beim Einzelzeitfahren. Es standen 18,9 km über zwei Runden an, die gespickt waren mit je 42 Kurven und zweimal Anstieg am Berg. In der zweiten Runde erwischte mich der Defektteufel und ich konnte das Rennen nur mit einem Rädertausch beenden. Wobei das für mich hieß das ich das Rennen mit meinem normalen Rennrad fortsetzte und beendete. Vielen Dank an dieser Stelle an meinen Mechaniker Joachim Vollmann der im Verfolgerfahrzeug saß und rasch „erste Hilfe“ leistete. In der Wertung hieß das dann Platz 3 und Bronze hinter China und Deutschland. Das Straßenrennen über fünf Runden und insgesamt 47,3km (C1-3) war ebenso schwer und hart vom Kurs.Früh verlor ich den Anschluss am Berg, ich schaffte es nochmal mich zurück zu kämpfen, wurde dann aber zusammen mit der Französin abgehangen. Schlussendlich verlor ich auch den Zielsprint um Platz 3 gegen Frankreich und landete auf Platz 4. Trotz allem konnte ich mir den Gesamtsieg im Weltcup der Klasse C2 2019 sichern, durch die starken Resultate in den vorherigen Rennen und das Kämpfen bis zum Schluss! Nun sind es noch vier Wochen zur WM in Emmen. Never give up!