Einlagerung statt Einkleidung
Es waren gemischte Gefühle, die mich bei diesem Pressetermin in der Rossauer Kaserne, im Bundesministerium für Landesverteidigung Wien, begleiteten. Warum? Es ist ein wichtiger und sehr feierlicher Moment im Vorfeld von olympischen und paralympischen Spielen, wenn die Einkleidung der Sportlerinnen und Sportler stattfindet. Aber … Ja, aber Corona hat halt aktuell wirklich alles umgekrempelt. So auch in diesem Fall: Aufgrund der Verschiebung der olympischen und paralympischen Spiele wurde nämlich auch die Einkleidung der Sportlerinnen und Sportler um ein Jahr verschoben.
Was ich dann in der Rossauer Kaserne zu suchen hatte? Ich war von Ministerin Klaudia Tanner mit drei weiteren olympischen und zweit paralympischen Sportlerinnen bzw. Sportlern ausgewählt worden, bei der feierlichen Einlagerung (!) der olympischen und paralympischen Bekleidung am 17. September 2020 dabei zu sein. Für mich ist das eine große Ehre. Ohne die Unterstützung, die ich als Heeressportlerin durch das Österreichische Bundesheer bekomme, wäre mein „leistungssportliches Leben“ nämlich einfach nicht möglich. Die Heeressport-Plätze ermöglichen uns Leistungssportlern eine optimale Vorbereitung auf die olympischen und paralympischen Spiele, um dort Bestleistungen zu bringen. Für Behindertensportlerinnen und -sportler wurde der Zugang zum Heeressport übrigens im Jahr 2016 geöffnet – an dieser Stelle vielen herzlichen Dank für diese perfekte Möglichkeit!
Aber zurück zur Einlagerung der Bekleidung: Auch den Lagerplatz für unsere Outfits stellt das Österreichische Bundesheer in diesem Fall in der Heeresbekleidungsanstalt in Brunn am Gebirge zur Verfügung. Mit dem Bundesheer und zahlreichen Würdenträgern sowie ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und ÖOC-Präsident Karl Stoss wurde diese Einlagerung nun im September im Kasernenhof feierlich inszeniert – ein bisschen Gänsehaut ist immer dabei, schließlich sind die olympische und paralympische Spiele mit allem was dazu gehört eben unvergleichlich. Gleichzeitig auch eigenartig: Wäre mit Tokio 2020 alles glatt gelaufen, hätte die Einkleidung mit der ERIMA-Sportbekleidung zu diesem Zeitpunkt schon stattgefunden gehabt … Tja, oft kommt es eben anders als man denkt.
Nun müssen wir uns also noch gedulden und verständlicherweise müssen die riesigen Mengen an Bekleidung bis dahin natürlich sorgsam verwahrt werden – bestimmt werden sie in ihren Regalen und Kleiderschränken dem neuen Termin der Spiele ebenso wie wir Sportler entgegenfiebern. Der Unterschied ist nur, dass sie im wahrsten Sinn des Wortes „rumhängen“ dürfen, während wir weiter trainieren werden, um auch zum neuen Termin top vorbereitet an den Start zu gehen.